Ein Wanderer mit blauer Jacke und Basecap steht mit seinem Backpacker-Rucksack auf einem Berg und blickt in die Landschaft

Wie groß sollte mein Backpack sein?

Besonders, wenn du noch nie mit einem Trekkingrucksack unterwegs warst, ist es ziemlich schwierig einzuschätzen, welche Größe für dich die passende ist. Klassischerweise packt man ja sowieso immer viel zu viel ein. Aber ein bisschen Recherche über das Klima in deinem Reiseland und ein wenig Selbstdisziplin beim Packen können bereits einen großen Einfluss auf die richtige Rucksackwahl haben. Wir verraten dir, auf was du achten musst und stellen dir die gängigsten Rucksackgrößen vor, damit du anschließend besser entscheiden kannst, wie viele Liter Volumen dein Backpacker-Rucksack haben sollte.


Ein junges Mädchen wandert glücklich mit ihrem Trekkingrucksack durch eine grüne Berglandschaft

Welche Größen gibt es und wie viele Liter eignen sich für wen?

Die Größe eines Backpacker-Rucksacks oder eines Trekkingrucksacks wird üblicherweise in seinem Fassungsvermögen gemessen und in Litern angegeben. Das siehst du schon bei den Bezeichnungen der einzelnen Modelle, wo meistens die Literzahl angegeben ist, z.B.:

The North Face Banchee 50 Asphaltgrau (Hersteller/Modellname/Fassungsvermögen/Farbe)

Eine einheitliche Größen-Abgrenzung zwischen Daypack und Backpacker-Rucksack gibt es nicht. Für uns zählt alles ab 40 Litern zu den Backpacker-Rucksäcken. Daher behandeln wir hier im Anschluss alle Größen über 40 Liter Fassungvermögen. Zur weiteren Einordnung zählt für uns z.B. ein Rucksack mit der Größenangabe 55+10 zu den Modellen 50-55 Litern und nicht zur 60-65 Litern.

Rucksack-Modelle mit 50-55 Litern

Die Trekking-Rucksäcke mit einem Volumen von 50 oder 55 Litern eignen sich besonders für erfahrene Backpacker, die diszipliniert packen. Damit kann man in einem warmen Land dann auch mal bis zu 3 Wochen ohne Waschen klarkommen. Als Ottonormal-Reisender kommt man aber wohl eher um die 2 Wochen mit den eingepackten Klamotten aus, die in dieses kleinere Modell reinpassen.

Das schöne am Backpacker-Rucksack mit 50-55l ist, dass er noch ziemlich kompakt ist und bei den meisten Airlines als Handgepäck durchgeht. Dadurch eignet er sich auch wunderbar für kürzere Städtetrips und Urlaube. Achte beim Handgepäck dann nur darauf, dass du die Anforderungen der Airline erfüllt, was Maße und Flüssigkeiten angeht.

Rucksack-Modelle mit 60-65 Litern

Bei Backpacker-Rucksäcken mit 60-65 Litern Fassungsvermögen startet das komfortable Mittelfeld der Produktpalette. Sie eignen sich für jegliche Reisearten und sind vor allem bei Frauen sehr beliebt. Man kriegt bereits sehr viel unter, ohne, dass der Backpack droht viel zu schwer zu werden.

Generell ist diese Rucksackgröße ideal für 2-3 wöchige Rundreisen, aber selbstverständlich kann man ihn auch für deutlich längere oder kürzere Trips nutzen.

Rucksack-Modelle mit 70-75 Litern

In dieser Kampfklasse gibt es besonders viel Auswahl an Backpacker-Rucksäcken. Sie ist speziell bei Männern sehr beliebt und gilt ein wenig als Allrounder-Klasse, mit der man irgendwie nicht wirklich viel verkehrt machen kann. Man kriegt sehr viel im Rucksack unter und die Einsatzgebiete erstrecken sich von 3 Wochen lang flashpacken bis hin zu 1 Jahr Weltreise.

Das kann ich in etwa auch so unterschreiben, denn auch mein erster Backpack hatte 75 Liter Volumen. Trotzdem muss man auch ein bisschen darauf achten, den Rucksack nicht zu voll zu stopfen, da man sich sonst sehr schnell einem Gewicht von >15 kg nährt und das kann speziell bei längeren Wanderungen schon sehr belastend sein. Je weniger Platz, desto mehr konzentriert man sich auf die wesentlichen Dinge.

Rucksack-Modelle mit über 80 Litern

80 Liter Fassungsvermögen oder mehr sind für einen Trekkingrucksack schon gewaltig. So cool es auch sein mag, so richtig viele Klamotten mitnehmen zu können, so grausam schlägt sich dieser Luxus anschließend im Gewicht des Rucksacks nieder. Für einen normalen Backpacking-Trip über einige Wochen, halten wir diese Größe daher für übertrieben.

Besser geeignet ist ein Backpacker-Rucksack mit 80+ Litern für Weltreisende, die verschiedene Länder in verschiedenen Klimazonen besuchen, so dass sie Kleidung für ganz verschiedene Temperaturen und Aktivitäten benötigen. Auch für Outdoor-Liebhaber, die noch ihre Campingausrüstung transportieren müssen, kann ein großer Trekkingrucksack Sinn machen.

Ninas Erfahrungen

„Für mein Work and Travel Jahr in Australien hatte ich einen 65-Liter-Backpack dabei – für mich die perfekte Größe für eine so lange Reise! Ich bin mit 12 kg gestartet und habe auf Reisen immer mal wieder ausgemistet, wenn sich zu viel Zeug angesammelt hatte. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Wenn mein Backpack mehr als 15 kg gewogen hat, dann war der Weg von Hostel zu Hostel maximal unangenehm! Ich musste regelmäßige Pausen einlegen und bin nur so hinter meinen Travelbuddies hinterher getrottet ohne mich großartig zu unterhalten. Danach war klar: Ausmisten ist angesagt!“

Tims Erfahrungen

„In mein erstes Backpacking-Abenteuer bin ich mit einem günstigen 75 Liter Backpack gestartet. Den Rucksack zu füllen war kein Problem aber ich hab schnell festgestellt, dass ich dazu neige den Platz mit unnützen Dingen zu füllen, die ich am Ende auf der kompletten Reise nicht ein Mal brauche. Mittlerweile nutze ich einen 55 Liter Backpacker-Rucksack und bin sehr begeistert. Für einen 3-wöchigen Trip durch Asien kriege ich problemlos alles mit, so dass ich nur 1 Mal nach 2 Wochen waschen muss. Das Gewicht des vollgepackten Rucksacks pendelt sich meistens zwischen 10-11 kg ein, was ich als sehr angenehm empfinde.“

Wie schwer sollte mein Backpacker-Rucksack maximal sein?

In deinem Rucksack trägst du alle essenziellen Dinge mit dir herum, die du auf deiner Reise benötigst – oder glaubst du benötigen. Mit Kleidung, Hygieneartikeln, elektronischen Geräten und vielleicht noch einem Buch kommt man dann doch sehr schnell auf ein zweistelliges Gesamtgewicht. Das ist soweit gar nicht schlimm, aber du solltest immer im Hinterkopg haben, dass du das Gewicht auch später mal schleppen musst.

Die Faustregel lautet: Das Gewicht deines Rucksacks sollte maximal 25% deines eigenen Körpergewichts betragen. Bei einem 80 kg schweren Menschen wären das also rund 20 kg Maximalgewicht, mit eindeutiger Betonung auf Maximal!

Mehrtägige Trekkingtouren, bei denen du Campingausrüstung und Essen transportieren musst, bilden sicher die Ausnahme und lassen gezwungenermaßen beim Gewicht mehr Spielraum nach oben. Wer aber einen ganz normalen Backpacking-Trip mit Übernachtungen in Hotel oder Hostel plant, sollte sich nicht mehr Leid als nötig aufschnallen.

  • Für Rucksäcke bis 55 Litern empfehlen wir maximal 14 kg.
  • Für Rücksäcke bis 75 Litern sollte das Gewicht bei höchstens 18 kg liegen.

Wir empfehlen dir ganz klar so leicht wie möglich zu reisen und auf deinen gesunden Menschenverstand zu hören. Wenn du deinen gepackten Rucksack kaum heben kannst und beim Aufsetzen Hilfe benötigst, dann ist er eindeutig zu schwer! Bedenke immer, dass im Laufe einer Reise dein Rucksack tendenziell sogar noch schwerer wird: Getragene Klamotten sind oft feucht und wiegen mehr. Vielleicht kaufst du dir vor Ort ja auch ein paar Andenken. Und besonders bei warmen Klimabedingungen hast du nicht selten noch 1-2 Liter Getränke im Schlepptau.

Eine Wandergruppe mit großen Backpacker-Rucksäcken marschiert durch eine Berglandschaft

Wie spare ich Gewicht beim Packen meines Backpacks?

Besonders leicht fällt es einem beim Packen Platz und Gewicht zu sparen, wenn man sich vorher mit seiner Reise und seiner Destination auseinandersetzt. Angenommen du willst im Frühjahr durch Thailand reisen. Es regnet dann fast gar nicht und selbst nachts fallen die Temperaturen kaum unter 25 Grad. Hier 3 Pullover und 2 lange Hosen einzupacken wäre schlichtweg unnötig.

Viel Gewicht erzeugen auch Hygieneartikel und die Reiseapotheke. Wenn du dir für den Urlaub extra alles neu kaufst und für jede erdenkliche Krankheit das passende Medikament mitnimmst, brauchst du viel Platz und hast schnell 2-3 kg zusätzliches Gewicht angesammelt. Auch hier gilt: Wo fliegst du eigentlich hin und wie ist dort das Gesundheitssystem aufgebaut? Musst du wirklich für alles vorbereitet sein oder kann man im Fall der Fälle völlig problemlos auch vor Ort einfach eine Apotheke aufsuchen? Davon mal abgesehen: Solltest du nicht alleine Reisen, sondern mit Freund, Freundin oder in einer Gruppe, dann teilt verschiedene Dinge einfach untereinander auf. Duschgel kann man sich wunderbar teilen und eventuell reicht es ja, wenn einer ein Mittel gegen Durchfall mitnimmt 😉

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