Ein Pärchen samt Trekkingrucksack auf einem Wanderweg

Worauf solltest du beim Kauf achten?

Die Auswahl an Backpacks ist gewaltig und fast genau so groß sind die preislichen Unterschiede. Rucksäcke, die auf den ersten Blick nahezu identisch aussehen, können beim Kaufpreis teilweise über 200 € auseinander liegen. Können die Unterschiede beim Material und der Verarbeitung tatsächlich so krass sein? Oder zahlt man bei manchen Herstellern auch für den guten Namen extra? Wir versuchen für dich die Unterschiede aufzudecken und dir bei der Wahl des richtigen Backpacker-Rucksacks zu helfen.

Welcher Backpacker-Rucksack ist der richtige für mich?

Um diese Frage zu beantworten, musst du dich erst einmal fragen, was du eigentlich mit deinem künftigen Rucksack so vorhast. Was für eine Reise hast du geplant und was hast du anschließend noch so alles mit deinem neuen Backpack vor?

Der Once-a-Year Flashpacker

Der Flashpacker verreist 1 Mal pro Jahr für 2-3 Wochen am Stück und muss seinen Rucksack tatsächlich gar nicht so oft und so lange auf dem Rücken tragen. Am Flughafen trägt er ihn nur bis zum Check-In Schalter und im Reiseland fast immer nur von einem Hostel, zum Verkehrsmittel und zum nächsten Hostel. Ehrlich gesagt hat er seinen Backpacker-Rucksack selten länger als 30 Minuten am Stück auf und stellt sich bei Regen sowieso irgendwo unter.

Hier einen High End Rucksack für >250 € zu kaufen kann man machen, aber eigentlich ist das wie einen Porsche für den Stadtverkehr zu kaufen. Es ist mehr Status als wahrer Nutzen und eigentlich tut es auch ein Golf. Günstige Einsteiger-Rucksäcke mit ausreichender Qualität gibt es schon für unter 100 €.

Der ambitionierte Backpacker

Der ambitionierte Backpacker war schonmal mit einem geliehenen Rucksack unterwegs und hat Blut geleckt. Nur 2 Wochen irgendwo hin reicht nicht mehr: Er will über mehrere Monate ganz Südostasien erkunden. Im Normalfall hat auch er seinen Trekkingrucksack nicht stundenlang auf dem Rücken, aber er will auch hin und wieder einen Mehr-Tages-Trail laufen und lässt sich von schlechtem Wetter nicht abschrecken. 

Außerdem wird das ganz sicher nicht seine letzte größere Rucksackreise bleiben. Daher ist sein Backpacker-Rucksack auch eine Investition in künftige Reisen und da darf es schon ein qualitativ hochwertiges Modell bis zu 250 € sein.

Der Outdoor-Profi

Er hat schon einige der bekanntesten Wanderrouten der Welt abgerissen. Er war wochenlang in Patagonien unterwegs, hat sich zu Fuß nach Machu Picchu durchgekämpft und wie oft er schon die Alpen überquert hat, weiß er schon gar nicht mehr. Wind und Wetter machen ihm wenige Sorgen und das schönste ist für ihn sowieso, in der wilden Natur zu campen und am Lagerfeuer das eigene Abendessen zu kochen.

Hier lohnt es sich wirklich, tief in die Tasche zu greifen und einen top verarbeiteten Backpacker-Rucksack aus hochwertigen Materialien zu kaufen. Der Preis kann dabei auch schonmal schnell bei deutlich über 300 € liegen.

Ein man hockt mit seinem Trekkingrucksack im Wald und macht mit seiner Kamera ein Foto

Welche Eigenschaften sollte ein guter Backpacker-Rucksack haben?

Es gibt doch einige Indizien, an denen man schnell erkennt, wieso der eine Backpacker-Rucksack nur knapp 100 € kostet und ein anderer wiederum mehr als 200 €. Wir versuchen dir dabei zu helfen, worauf du beim Vergleichen der Angebote achten solltest.

Das Material

Wenn du Trekkingrucksäcke verschiedener Preiskategorien miteinander vergleichst, fällt dir meistens direkt ein Unterschied bei den verwendeten Materialien auf. Bei günstigen Backpacker-Rucksäcken wirkt der Stoff oft rau und dick. Das hat meist auch einen direkten Einfluss auf das Leergewicht des Backpacks. Bei teureren Modellen ist das Material meist leichter, dünner, trotzdem robust und oftmals bereits wasser- und schmutzabweisend.

Die Polsterung

Streng genommen geht’s hier auch um‘s Material, aber die Polsterung des Backpack-Rucksacks ist so wichtig, dass sie einen eigenen Punkt verdient. Auch hier kann man im direkten Vergleich klare Unterschiede bei der Polsterung feststellen. Bei preisgünstigen Modellen wirkt diese oft extrem dick, rau und wenig flexibel, was sich negativ auf den Tragekomfort auswirkt. Außerdem gibt es noch Unterschiede bei der Atmungsaktivität der verwendeten Stoffe. Nicht unwichtig, da der Rucksack meist dort, wo er gepolstert ist, auch direkt am Körper anliegt.

 

 

Die Verarbeitung

Gutes Material ist nur die halbe Miete, denn selbstverständlich nützt dieses wenig, wenn es nicht gut verarbeitet ist. Achte daher auf jeden Fall auf Nähte und Reisverschlüsse. Beides ist maßgeblich für eine möglichst lange Lebensdauer deines Backpacker-Rucksacks. Schön ist es aber auch, wenn Wert auf Details gelegt wurde und es z.B. Schlaufen gibt, mit denen man die vielen Riemen am Rucksack befestigen kann und diese nicht ständig überall rumflattern oder es die Möglichkeit gibt, deine Ersatzschuhe oder den Schlafsack von außen am Backpack zu befestigen.

Das Tragesystem

Der zentrale Bestandteil eines jeden Backpacker-Rucksacks, der das Gewicht ideal verteilen soll und dich damit im Best Case vor Rückenschmerzen schützt. Selbst die günstigsten Modelle haben mittlerweile ein höhenverstellbares Tragesystem, Hüftgurt, Brustgurt und diverse Kompressionsriemen. Auch hier sollte die Verarbeitung stimmen und das Einstellen der Gurte einfach sein. Am besten, du stellst die Gurtlängen etc. am Anfang einmal zusammen mit deinem Travelbuddy, Freundin oder Partner ein – dann kann nichts mehr schief gehen.

Verteilung & Zugriff

Es ist immer praktisch, verschiedene kleinere Taschen oder Staufächer zu haben, in denen man z.B. seine Wertsachen oder ein Tablet bzw. einen kleinen Laptop verstecken kann. Bei einigen Modellen kann man auch das Hauptfach in kleinere Sektionen unterteilen. Wichtig ist auf jeden Fall ein Reißverschluss, der einen Frontzugriff erlaubt, so dass man auch relativ einfach an Dinge gelangt, die ganz unten im Rucksack liegen. Hast du diesen Zugang nicht, wirst du schnell merken, wie lästig es ist, immer wieder die oberen Dinge auszupacken, um an das unten gelegene zu kommen. Der Front-Zugriff ist somit ein absolutes Must Have für jeden Backpacker-Rucksack! In einem weiteren Beitrag geben wir dir noch mehr Tipps, wie du deinen Backpack richtig packst.

Die Regenschutzhülle

Einige Rucksack-Modelle haben einen integrierten Regenschutz, der in einer kleinen Außentasche versteckt ist. So hat man bei einsetzendem Regen ruckzuck den Regenschutz über den kompletten Rucksack gezogen. Bei Backpacker-Rucksäcken, die eine Regenschutzhülle nicht von Haus aus an Bord haben, ist es empfehlenswert sich diesen zusätzlich zu kaufen. Der gewünschte Effekt bleibt derselbe. Die Schutzhüllen gibt es in unterschiedlichen Größen und Farben, sodass du sicher die passende für dein Modell findest. Mehr Infos gibt es in unserem Ratgeber Regenschutzhüllen für Rucksäcke.

Kleiner Tipp: Die Regenhülle eignet sich auf Flügen übrigens auch prima als Transport-Tasche. So kannst du alles, was von außen an deinem Rucksack rumbaumelt (Schnallen, Bänder, Gurte, etc.) in der Hülle verstauen und dein Backpack kommt unversehrt in deiner Destination an.

Weitere Extras

Besonders kleinere Hersteller versuchen sich mit Innovationen von anderen abzuheben. So gibt es einige Modelle mit Rollen, so dass man seinen Backpacker-Rucksack auch als Rollkoffer nutzen kann. Außerdem sorgt man sich um die Bedürfnisse der digitalen Generation und verbaut Powerbanks oder kleine Solarpanels, damit man auch unterwegs seinen Laptop oder Tablet laden kann. Schöne Spielereien, die am Ende aber für die meisten Verbraucher doch eher nachrangig sind.

Kleiner Tipp: Die Regenhülle eignet sich auf Flügen übrigens auch prima als Transport-Tasche. So kannst du alles, was von außen an deinem Rucksack rumbaumelt (Schnallen, Bänder, Gurte, etc.) in der Hülle verstauen und dein Backpack kommt unversehrt in deiner Destination an.

Und wie erkennst du online einen guten Backpacker-Rucksack?

Zugegeben, online ist es ein bisschen schwierig, Material und Verarbeitung zu beurteilen. Daher haben wir viel recherchiert und für dich die besten Trekkingrucksäcke in verschiedenen Preiskategorien ermittelt. Solltest du am Ende doch nicht mit deinem Rucksack zufrieden sein, kannst du ihn bei den meisten Onlineshops kostenlos und unkompliziert zurückschicken.

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